Sa, 27. Okt 1990

Tragischer Tod eines Stammspielers

Bernd Weidinger

Im Kreise seiner Basketballfreunde fühlte sich Bernd Weidinger (Sechster von rechts, stehend) wohl.

Tiefe Betroffenheit und Bestürzung gab es bei allen Basketballern und vielen Mitgliedern unseres Vereins, als sich am 27. Oktober die Nachricht verbreitete, dass unser Sportkamerad Bernd Weidinger bei einem Polizeieinsatz auf tragische Weise im Alter von 34 Jahren ums Leben kam.

Seit seinem 12. Lebensjahr gehörte er unserem Verein an. Nach einem kurzen Gastspiel bei den Jugendfußballern fand er den Weg zu den Basketballern. Aufgrund seiner Körpergröße und seines Interesses konnte er sich rasch in die Jugendmannschaft eingliedern und wurde dank seiner Spielstärke zu einer tragenden Säule der Gruppe. Vor allem seine Qualität als Punktesammler trug dazu bei, dass die Jugend mehrmals nordschwäbischer Meister wurde und auch bei den schwäbischen Meisterschaften gute Plätze belegen konnte. Seine spielerischen Qualitäten wurden dabei auch von Verbandsseite entdeckt, die ihn in die schwäbische Bezirksauswahl berief und zu den bayerischen Bezirksmeisterschaften führte.

Aus dem Jugendalter entwachsen gelang ihm sofort der Sprung in die Herrenmannschaft, wo er umgehend zur ersten Fünf gehörte. Seine Kampfkraft, sein treffsicheres Auge, die Durchsetzungskraft unter dem Korb und seine Reboundstärke ließen ihn schnell zu einem bekannten Spieler in allen schwäbischen Ligen werden. Höhepunkt war dabei der Aufstieg in die Landesliga Südbayern. Auch wenn der Bernd, wie er gerufen wurde, nicht unbedingt der Trainingseifrigste war und deshalb Kondition nicht zu seinen stärksten Seiten zählte, so glich er dies durch einen unbändigen Willen zum Sieg aus.

Probleme bekam er dann mit seinen Knien, die ihn nach mehreren Verletzungen kürzertreten ließen. Doch immer wieder trieb ihn der Reiz, das rote Leder im Ring zu versenken, in die DJK-Halle und zu den Spielen. Doch auch die Geselligkeit liebte der Bernd. Das Beisammensein nach Training und Spiel war für ihn selbstverständlicher Bestandteil des Sports. Bei gemeinsamen Fahrten zu Zielen in Bayern war er stets mit von der Partie und konnte dabei auch viel zum Gelingen beitragen.

Dies alles wurde am Abend des 26. Oktober zur Erinnerung. Bernd Weidinger wurde auf schreckliche Weise aus unserer Mitte gerissen. Wir haben einen Sportler verloren, der sich in unserer Abteilung wohlgefühlt und der seine Freizeit in den Dienst unserer Sportart gestellt hat.

Unser besonderes Mitgefühl gilt seiner Frau Elisabeth, die ihn häufig bei Ausflügen und Spielen begleitete, und seinen Kindern. Ihr Leid fassen zu können fehlen die Worte.

Rudi Nieberle