Fr, 12. Dez 1975

Nationalspieler Geschwindner spielt für Eichstätt – eine Halbzeit lang

Bundesligist SG München zu Gast

Die Bundesligamannschaft der SG München mit Nationalmannschaftskapitän Holger Geschwindner (14)
Nationalspieler Geschwindner (14) und Pethran (15) spielen für Eichstätt
Die DJK Eichstätt links, die SG München rechts im Bild
Nationalspieler Ritter erzielt einen Korb für München, Werner (10), Dirnberger (11) und Keil bleibt das Nachsehen
Prominenz beim Schlagerspiel: MDL Dumann, Ernie Butler, OB Hutter, MDL Schön

Eine Werbung für den Basketball, so der Donaukurier von 1975, bedeutete das Gastspiel der Bundesligamannschaft der SG BC/USC München in Eichstätt. Der in Landershofen lebende Manfred Dumann, Präsident der Münchener Spielgemeinschaft und bayerischer Landtagsabgeordneter, hatte dieses Spiel vermittelt und die komplette Bundesligamannschaft mit allen Nationalspielern sowie dem amerikanischen Trainer Ernie Butler, waren angereist und boten den erfreulich zahlreich erschienen Zuschauern Basketball in Vollendung.

Die Münchner zählten zu dieser Zeit zu den leistungsstärksten Teams Deutschlands, allen voran der Nationalmannschaftskapitän Holger Geschwindner, der sich Jahrzehnte später einen Namen als Trainer Dirk Nowitzkis machen sollte. Schon beim Einlaufen zeigte sich, dass der größte Eichstätter Spieler immer noch kleiner war als der kleinste Münchner, bei denen immerhin 8 Spieler mehr als 2 Meter maßen. Bereits bei den Trainingsübungen führte der Starttrainer Ernie Butler verschiedene Übungsformen vor, denen selbst den Nationalspielern den Schweiß aus den Poren trieb. Vor dem eigentlichen Freundschaftsspiel grüßten DJK-Präsident Lutz und Oberbürgermeister Dr. Hutter die Gäste. Der sportliche Wert des Freundschaftsspieles musste selbstverständlich gering sein, angesichts der fünf Klassen Unterschied zwischen beiden Mannschaften. Neben deutlicher Größenunterschiede war man auch an Technik und Schnelligkeit unterlegen.

So versuchten die Eichstätter nach dem Sprungball, den der Eichstätter Weidinger übrigens gegen den 2,04 m großen Amerikaner Albright gewann, mit den Münchner mitzuspielen. Phasenweise konnte sich die DJK gut in Szene setzen, im Abschluss aber zu ungenau, hatte man doch zu viel Respekt vor dem übermächtige Gegner. Es dominierte das Bundesligateam aus München und demonstrierte den zahlreichen Zuschauern ihr Repertoire an Tricks und Basketball-Feinheiten. Zur Pause führten sie daher bereits haushoch mit 66:17.

Um das Spiel für die Zuschauer interessanter zu gestalten, spielten in der zweiten Hälfte der Kapitän der Nationalmannschaft, Holger Geschwindner und Nationalspieler Pethran auf DJK-Seite. So kam es, dass für die Eichstätter zumindest eine Hälfte lang Basketballnationalspieler auf dem Feld standen. Das Spiel wurde ausgeglichener und die Eichstätter Spieler trauten sich etwas mehr zu angesichts der überragenden Gegner, so dass das Spiel lebhafter wurde. Packende Szenen mit gelungenen Aktionen und Showeinlagen lieferten den begeisterten Zuschauern in der 2.Hälfte ein ausgeglichenes Spiel. Das Endergebnis von 121:66 hatte nur statistischen Wert. Topscorer der Eichstätter war übrigens Holger Geschwindner mit 16 Punkten.

Für die DJK-Basketballer war dieser Vormittag ein einmaliges Erlebnis, das ihnen sicherlich Auftrieb gegeben hat. Als Gastgeschenk hatten die Münchner den Eichstättern ein Extratraining durch Ernie Butler und Karten für ein Bundesligaspiel mitgebracht.